I-VII-MMIX
Meilen nach Mitternacht und noch immer nicht dunkel. Möwengeschrei...Es schämt sich die Sonne zum Abend glutrot...Meeresgesang...( Danke Herr K.U.K.!) Was gäbe ich nicht alles drum diese Ruhe behalten zu dürfen...
Aber alles auf Anfang...
Zur selben Zeit nur ein paar Stunden früher und Breitengrade südlicher...
Es gibt Uhrzeiten, die sind nicht für Menschen gemacht und dies ist die Rushhour jener. Kaffee auf verwaisten Bahnhöfen und Blicke zur Uhr, die Loyalität fördern. ( Das Knistern der Glut befreit vom Sukkubus Zeit, aber dazu später ...) Flughäfen - Gesichter im Muster Fibonacci´s - Flughäfen - Zeit über Brücken - Flughäfen - finnische Inhalation...und Ankunft.
Widerruf:
A.) Es ist eine Lüge, dass es auf Kurzstreckenflügen keine alkoholischen Getränke zu erwerben gibt.
B.) Genauso wie die Tatsache, dass Kaffee in Flugzeugen irgendetwas mit Kaffee zu tun hat. ( Und wieder das Tomatensaft-Mysterium ...)
Noch über 24 Stunden bis zum Konzert und der Tag Auszeit entpuppt sich als verlangt und ungemein wohltuend. Strand und Idylle, optische Nahrung und umfeldentzogene Kommunikation. Wir sitzen mit Tom und Sari ( Grüße von Herzen und Tausend Dank an dieser Stelle!) auf einem riesigen Felsen am Meer und im Feuer garen Fisch und Fleisch, Entspannung und Losgelöstheit. Fast ertappt man sich beim Vergessen des eigentlichen Zieles dieser Reise. Wie genau definiert man das Wort "Installation", Joe ? Und wieso hatte Schwester Eligia etwas gegen blaue Haare, Dirk ? Damals im Münsteraner Nebel einer Jugend...
Völlig egal, den mit jedem neuen Scheit gewinnt das Szenarium an Oberhand, weichen Etikette einer täuschend echten infantilen Ausgelassenheit. Wie kalt das Wasser wirklich war wissen nur Ricardo und Joe , wie angenehm es sein kann für einen Moment bar jeglicher Verpflichtung zu sein, ahnt jeder von uns. Finnland ist ein Land für Ästheten, mental und mancherorts auch visuell. Und nun ist es Meilen nach Mitternacht und noch immer nicht dunkel. Und während von drinnen die ersten Geräusche von Schlaf nach außen dringen, wird es Zeit an Morgen zu denken und ein Stück weit das Hier und Jetzt zurückzuholen. Süße Träume, all ihr Geister...
II-VII-MMIX
Noch ein letzter Blick zurück auf Meere und Mittsommerhimmel, Frühstücksruinen und visuelle Offenbarungen und schon geht es weiter im Sog der Bewegung. Räder, Schienen, Fiaker und während eine halbe Armee Richtung Endziel aufbricht, bleibt der anderen Hälfte ein erneutes Rendezvous mit Flughäfen, um der Heerscharen Tross zu komplettieren. Dass Sven 3 Stunden Verspätung hatte, liegt nicht in meiner Schuld, dass ich derweil gefühlte 8 Liter Kaffee trank und mächtige Schwärme von Insekten durch meine Adern jagten schon, aber dies ist eine andere Geschichte.
Und nun ziehen draußen Wälder und Felder vorbei und gemahnen an Weite und Stille und Sonne provoziert Schlaf. Müdigkeit und Koffein - ein unentschlossenes Geschwisterpaar.
2 Stunden später beginnt der Abschnitt, den böse Zungen als Arbeit bezeichnen würden, denn mit dem Einfahren im Tampere und der Begrüßung durch Jyrki ( 5 Jahre mag es sicher her sein!) verlassen wir Busse als Band und lassen Erinnerungen an Meere behutsam ruhen in den privaten Archiven angekommener Köpfe
Eine Dusche und ein Bett - mehr bedürfte es momentan nicht, um Mensch zu sein, doch statt Ecce Homo serviert die Reihenfolge Soundcheck und Hot Dogs...Löcher in der Zeit und Löcher im Magen.
Noch 4 Stunden bis zum Konzert und Erwartungen wachsen ( gleichsam dem Durst nach Reinheit! )...(P.S. Dass Silene , die dritte Band an diesem Abend ausfällt, tut uns sehr leid, die Gründe dafür aber nicht, sondern inspirieren eher zu einem freudigen " Glückwunsch "!)
Später...Als Kind der Zivilisation beginnt viel zu schnell zu verlernen was es heißt zu würdigen und zu schätzen. Ein Hoch auf das Genie, das Duschen erdachte und einen Dank an den Pantokrator, der uns dafür luxuriöse Zeit schenkte. Also noch schnell 6 Bier für 15 Euro gekauft, etwas Ethno-Pop im TV und man kann anfangen sich vorzubereiten und zu freuen. Noch ca. 2 Stunden und Müdigkeit weicht respektierlich einer angenehmen Aufregung. Jyrki ist guter Hoffnung und wir voller Vertrauen. Und nicht viel später werden wir wissen wie angenehm es ist belohnt zu werden...
Später...Es macht Spaß die Leute zu beobachten. Nicht nur ob ihrer schmeichelnden Anzahl, sondern auch wegen des großartig arrangierten Äußeren. Es fühlt sich gut an inmitten wahrgenommener und gepflegter Konzepte. Gleich heißt es " Leaving Ground " und die letzte Zigarette Backstage verstärkt den gefühlten Countdown. Piano-Intro - Vorhang auf...
Und mit dem ersten Ton fallen Hektik und Stress und mit dem ersten Wort Nervosität und Fremdsein. (" I saw the world ..." Natürlich!) Es ist bezaubernd, wenn das Publikum atmet, sich bewegt und als Haus aus Gesichtern lebendig ist. Kommunikation ohne Diktat, Augenkontakte hinter verschlossenen Lidern. Und es ist großartig hinterrücks in ebensolch begeisterte Gesichter zu blicken. Belohnung, die durch ein simples Kopfnicken an Wert nicht zu überbieten ist. Es fasziniert Joe zu beobachten, dessen Energie einen das Gefühl vermittelt als hätten wir nie ohne ihn auf einer Bühne gestanden.
Es fühlt sich alles gut an und warm und hell und jeder Applaus birgt neue Funken für das Feuer einer Freibrennung. " From the fire through the ashes...back in my heart ...". Genau hier und jetzt!
Und ein Konzert später, in einem weichgezeichneten Kokon aus Small-Talk, Händeschütteln und Signieren, ist fast alles schon wieder vorbei. Finnische Nächte und ihre verfluchte Helligkeit! Betrunkene Geister ziehen über Hotelflure und rauschresistente Phantome suchen nach Anschluß. ( Wie beeindruckt man, Dr. Beck? Wie wäre es mit Titeln! ) In ca. 120 Minuten fährt ein Bus vor, der sich uns in sich wünscht und ich überlege wie viel 2 Stunden Schlaf wert sind. Also nur leises Dämmern und der Versuch das Gelächter aus anderen Zimmern zu verdrängen. Am morgendlichen Ziel wartet schließlich bemühter Instant-Kaffee und tektonische Bewegungen in Lungenflügeln...
II-VII-MMIX
Und schon beginnt der Heimweg. Schwer vorstellbar, dass diese 6 Schatten noch vor ein paar Stunden motiviert auf einer Bühne standen! Es fühlt sich an wie nach Wochen. Und wieder finnische Landschaften im Vorbeiflug und wieder der Flughafen von Helsinki . Fast scheint´s als würde ich hier wohnen. Und mit scheinheilig resolut wirkenden Propellerflugzeugen geht es für eins-zwei Atemzüge nach Riga , bevor das große Display endlich Heimat im Angebot hat. Vertraute Silhouetten und ein letztes Mal warten bis das Abschnallsignal ertönt.
Was bleibt ist die unbändige Sehnsucht nach einem Bett und das großartige Gefühl das Beste gegeben und das Beste bekommen zu haben. Vielen Dank noch mal an alle in Tampere , egal ob vor, auf oder hinter Bühnen.
Das nächste Mal liegt hoffentlich näher als wir ahnen... ganz bestimmt...
Tracklist : Leaving Ground / And Thus He Spoke / Ferryman / The Sea Inside / Invidia / Taming A Dream / Satin Gardens / Remedy / Blind Eyed Boy / Valentine Decay / Snow Encore : The Last Of The Phantoms...
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Miles after midnight and still no darkness. Screeching of the gulls...The sun is ashamed, glowing red at the dusk...sounds of the sea...( Thanks a lot Mr. K.U.K.! ) What would I barter for keeping this quietness...
But let´s start at the beginning...
At the same time, just a few hours earlier and some latitudes more southern...
There are times, that are´nt made for men and this is it´s rushhour. Coffee at orphaned stations and admonishing looks at clocks, that support loyality. ( The crackle of the fire delivers from the sukkubus time, but later more ...)
Airports - faces in a pattern of Fibonacci - Airports - time over bridges - Airports - finnish inhalation...and arrival
Revocation:
A.) It´s a lie, that it´s impossible to buy alcoholic drinks on short-distance flights!
B.) So as the claim, that coffee in airplanes has anything to do with coffee! (And the tomatoe-juice mystery again... )
Still more than 24 hours to the show and the day-off turns out to be wanted and soothing. Shores and idylls, optical food and communication without any periphery. We are sitting with Tom & Sari ( Greetings from the bottoms of our hearts and thousands of thanks again! ) on this huge rock at the sea and fish and meat, recreation and detachedness are cooking in the fire. I almost catch myself in forgetting the main destination of this trip. What´s the exact definition of the word "Installation", Joe ? And why were there troubles with Sister Elegia , regarding to blue hair, Dirk ? Then in the minsterian fog of a youth... No matter, cause with every new log the scenery gains the mastery, etiquettes makes way for a deludingly true infantile gaiety. The water´s real temperature is kept in the heads of Joe and Ricardo , the refreshment of being without any commitment for one moment is kept in the heads of all of us. Finland is a place for aestheticians, mentally and in some places visually too.
And now it´s miles after midnight and still there´s no darkness around. And meanwhile the first sounds of sleep are creeping to the outside, it´s time to waste some thoughts for tomorrow and bring back the here and the now. Sweet dreams all you phantoms...
II-VII-MMIX
A last look back at seas and sunny skies, at breakfast-ruins and visual revelations and again it goes on in the wake of a motion. Wheels, rails and carriages and meanwhile a half army breaks towards the final destination, the other half is dating airports again. Sven´s 3-hours-delay was´nt my fault, unlike the fact of drinking about 8 litres of coffee in the meantime and feeling the flock of insects hunting through my veins, but this is an different story.
And now woods and fields are passing outside windowpanes and remind of vast and silence, meanwhile sun is provocating sleep. Fatigue and caffeine - an undecided sibpair.
2 hours later the passage starts, that malicious tongues would call " work ", cause with the entering of Tampere and the reception by Jyrki ( it´s about 5 years since then! ) we are leaving busses as a band and leave memories of seas gently rest in the private archives of arrived heads...
A shower and a bed - more is´nt needed for being human again, but instead of Ecce Homo the order is serving soundchecks and Hot Dogs...holes in the time and hole in the stomach. About 4 hours left to the show and expectations are growing ( so like the thirst for purity! )...(P.S. We are very sorry for the fact, that Silene , the third band of tonight, has cancelled the show, but we are not sorry for the reasons, which are inspiring to a joyful " Congratulations !!")
Later.
As a spawn of civilisation you forget to fast what it means to dignify and to cherish. Hail to the genius, that devised the showering and a thank to the Pantokrator, who contributed such a piece of luxurious time for that. Time left to buy 6 beers for fifteen Euro and watch some ethno-pop in the TV...time for preparation. About 2 hours to the curtain and tiredness respectably makes way for a pleasant nervousness. Jyrki is in cheerful spirits and we are full of trust. And not much later we will know how it feels to get rewarded.
Later.
It´s fun watching the people. Not only for their coaxing quantity, but also for their amazingly arranged outfits. It feels great within perceived and cherished concepts. Soon we are " Leaving Ground " and the last cigarette in the backstage amplifies the sensed countdown. Piano-intro - curtains are raising..
And with the first sound I feel stress and rush deserting, nervousness and strangeness are leaving with the first words (" I saw the world ..." of course!) It is amazing, when the audience is breathing, is moving and feels alive as a house of faces. Communication without dictation, eye contacts behind eye lids. And it is great to see the same excited faces in the back. Reward, the becomes invaluable by a simple nod. It´s fascinating to watch Joe playing, cause his energy imparts a feeling as if we had never stood on a stage without him. All feels good and warm and bright and every applause contains new sparks for the fire of a purification. " From the fire through the ashes...back in my heart...". Right here and right now!
And one show later, in a blurred cocoon of small-talk, shaking hands and signing, all seems to be over again. Drunken ghosts are tumbling down the hotel corridors and phantoms, resist to the jag, are looking for friends. ( How to impress female theophanies? How about degrees, Doctor Beck!)
In about 120 minutes a bus is arriving in front of the hotel, that wants us inside and I weigh the worth of 2 hours of sleep. So it means just a quiet slumber and the try to displce the laughter, sounding from the room next door. After all there´s a zealous instant coffee waiting at the finish, hand in hand with tectonic movements in the lung...
II-VII-MMIX
And by now the way home starts. Hard to imagine that these six shadows stood on a stage full of motivation a few hours ago. It feels like weeks have passed! And again finnish landscapes in the flyby and again the airport. It´s slowly feels like I´m at home there. And with a cantingly trustful propeller plane it takes to to Riga for one or two breathes, before the dislay has home in the stock finally. Familiar silhouettes and a last wait for the signal to unbuckle...
What remains is the unbridled longong for a bed and the great feeling of giving and receiving the best. Thanks again to all people at Tampere , no matter whether in front, on or back of stages.
The next time is closer than we presage, hopefully...without fail...
Tracklist : Leaving Ground / And Thus He Spoke / Ferryman / The Sea
Inside / Invidia / Taming A Dream / Satin Gardens / Remedy / Blind Eyed
Boy / Valentine Decay / Snow Encore : The Last Of The Phantoms...
