Dienstag, 14. Oktober 2008

BRNO

Wo beginne ich? Ich nehme den Anfang, weil ich dann weiß, wann ich am Ende bin.
Strassen wie Schnitte durch Landschaft, Temperaturen wie zu nie gewesenen Sommern und kaum gekannte, doch nie vergessene französische Bands im Radio ("... le vertige to prend devant l´abime.mais to ne voudros pas t´eloigner d´on pas.. ."). Willkommen in Tschechien. Pseudo-Kaffee rinnt durch all unsere Adern und Europa wirkt porös wie ein trockener Schwamm. Noch 100 Kilometer bis Prag und wir schieben Erinnerungen beiseite und genießen mittäglichen Nebel in bemühten Tälern.

Peristaltik und kein Ende und der Nebel wird dichter und ich frage wie politisch H2o eigentlich ist. Aber vielleicht ist das ja auch nur Zufall. (Genauso wie die Temperatur, die seit Länderwechseln permanent sinkt?) Und auf einmal ist Herbst. Böhmisch und sich an die Regeln haltend.
Nun gut, laut mobiler Kommunikation ist das zweite Auto vom Zoll evakuiert worden. Ja, ja.der Verdacht ruht in der Sicherheit. Vielleicht war ja Dirks Jackett Grund für Argwohn? Vielleicht sieht man sich ja in Brno .
Mittlerweile ist der Asphalt unter uns das einzige, was noch irgendwie halbwegs an Zivilisation erinnert. Ocker in den Wipfeln und Wald bis zum Horizont (sofern man das beurteilen kann, da sich der Nebel jede Form von Horizont einverleibt hat!) Eigentlich schön hier.wenn man nach Siebenbürgen gewollt hätte! Meine Augen suchen nach Shilouetten sinistrer Burgen, finden aber nur hier und da ein paar Kühe. Minuspunkte für den Dekorateur. Wenigstens " strahlt " die allwissende, virtuelle Frau noch Optimismus aus! Welch glanzverströmende Mission hier eine Tankstelle zu suchen.

Alle Zweifel in den Kader der Unwichtigkeiten - wir sind da! Verflogen sind jegwelche Zivilisationspaniken und einen Kaffee später ist man angekommen. Was folgt sind Soundchecks und Pflichten, Zeitkomprimierung und Händeschütteln (unser letztes Konzert mit den Herren vom Hause Usher liegt schließlich mittlerweile 5 Jahre zurück!)

Zeitsprung und Interferenzen: Keine Ahnung was es ist, was es war und welch Geister hier auf Fluren toben, aber ein Hotel ist bei all dem sicher nicht dabei. Es hat die kuschelige Atmosphäre einer Melange aus Jugendgefängnis und Psychiatrie. Lange weiße Gänge und Zimmer, die in ihrer Wirkung Le Corbusier´s Theorien mit Lügen strafen. In Bädern und Toiletten entzieht sich die Hygiene schamvoll ihrer Bedeutung und über allem schwebt der Geruch schemenhafter, definitionsloser Nahrung. Ich verzichte zu erwähnen, dass wir immer noch rätseln was jene Schalter an den Türen bedeuteten, die mit Lautsprechersymbolen geschmückt ihren Zweck geschickt zu verbergen wussten und ich verschweige bewusst die nachbarländlichen Fußballfans, die nebenan ihrer Vorliebe für Alkohol und populärer Unterhaltungsmusik frönen. Beides lautstark. Ich sehe Eric und Dirk in Abteilen russischer Schlafwagen und draußen ziehen kyrillische Dörfer vorbei . Stopp ! Falscher Traum.
Egal, denn knapp 4 Stunden später ist alles wieder vergeben und vergessen. Es gibt Konzerte, die hinterlassen ein angenehmes Gefühl und es gibt Konzerte, die resolut ihren Anspruch auf Erinnerung geltend machen und dieses war beides. Ich weiß nicht, ob es alleinig die Mentalität der Menschen jenseits von Grenzen ist, die für solch Atmosphäre und Intensität verantwortlich ist (und die uns schon damals in Prag und Russland berührte), aber es ist eine andere Art von Kommunikation. Eine räumlich und zeitlich dirigierte Sprache, die nur auf der Bühne und im Publikum verstanden werden kann. Genussvoll. Es sind genau jene Momente, die belohnen, jener Sog von Ursache und Wirkung, der benommen und glücklich macht. Es war großartig die neuen Songs zu spielen und schmeichelnd die alten als Echo im Publikum wieder zu erkennen. " Elisa Day, don´t move away ." und dies ist das Versprechen einer Rückkehr!

An dieser Stelle endet leider dieses kurze Resümee eines bezaubernden Abends, da ich Teil jener Frontflüchter war, die eine siebenstündige Autofahrt durch Nebel und Nacht dem Charme von Jugendwerkshöfen vorzog und Brno ebenso schnell verließ, wie man es betrat. Nur vielleicht mit einem neuen Stück Heimweh und dem Wissen ob bezaubernder Menschen.

Morgengrauen. Irgendwo, irgendwann. Ein schmaler Streifen Rot am Horizont und ein Auto voll glücklicher Opfer des Schlafs. Irgendwo, irgendwann.

Tracklist : Invidia / Leaving Ground / Ferryman / My Creation / The Sea Inside / The last of the Phantoms / And thus He spoke.../ Satin Gardens / Blind-Eyed Boy / Ewigheim / Remedy / Valentine Decay / Snow Encore : At Least

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Where shall I begin? I take the start for knowing where to finish…
Streets like cuts through landscapes, temperatures as in never been summers and hardly known, but never forgotten french bands on the radio („…le vertige to prend devant l´abime…mais to ne voudros pas t´eloigner d´on pas…“) Welcome to the Czech Republic! Pseudo-coffee is running through all our veins und Europe seems porpusly like a dry sponge. About 62 miles to Prague and we move the memories away and enjoy the mid-daily fog, resting in willing valleys...

Peristalsis and no end in sight. The fog gets heavier and I wonder how politically H2O can be. But maybe it´s a coincident (the same, that happend to the temperature, that is sinking since we crossed borders!)…And suddenly there´s autumn. Bohemian and dutiful…
Regarding to the mobile phone we have lost the second car to the diligence of the customs. Oh yes, the suspicion rests unseen in the safety. Maybe Dirk´s jacket caused the distrustfulness? Maybe we see us in Brno…
Meanwhile the asphalt below is the only evidence for a kind of civilisation. Ochre in the treetops and forests til to the horizon (if I can judge this, cause the fog has swallowed any form of horizon now!) It´s really lovely here…if would be in Siebenbuergen! My eyes are looking for shilouettes of sinister castles, but they find only some cows here and there. Bad points for the decorator! At least there´s still the shining, virtual girl, exuding optimism. What a sparkling mission to find a petrol-station here!…

All doubts in the pool of unimportance – we are there! All human panics are flown away now and one coffee later we have arrived. And so we are faced with soundchecks and duties, compression of time and handshakings. (Our last show with the guys from the House of Usher dates back about five years after all!) A void in time and some interferences: No idea what it is, what it has been and what kind of spectres there are, rampaging through the corridors, but a hotel is´nt among that all. It bleeds a cuddly atmosphere away, that lies somewhere between a juvenile hall and a psychiatry. Long, white alleys and rooms, that give the lie to the theories of Mr. Le Corbusier . In bathrooms and toilets the hygiene is escaping ashamedly from its destiny and above all lies a veil of shadowy dishes, without any definition. I waive to mention, that we´re still puzzling over the meaning of the buttons in the rooms, which were decorated with symbols of speakers, hiding any relevance and I wittingly conceal the hooligans from bordering countries, which indulge in their bias for alcohol and popular music. Both very noisefully…I see Eric and Dirk , placed in russian sleepers, meanwhile cyrillic villages are passing ouside… Stop ! That´s another dream…
No matter, cause four hours later all is forgiven and forgotten. There are concerts, which leave a bland feeling behind and there are concerts, which resolutely make their claim for a permanent part of the memory and this show was both of them. I´m not sure if it is only the mentality of the people behind borders (that touched us so deeply in Prague and Russia already), but it´s another kind of communication. A spatially and temporally conducted language, only to understand in the audience and on stage. Delightfully…These are the moments, which are reward, this undertow of cause and effect, that makes so numb and lucky. It was great to play the new songs and it was flattering to realize the older ones as an echo among the audience. „Elisa Day, don´t move away…“ and this the promise of a return!

Here is where this short summary has to stop, cause I was part of those, who escaped from the front for choosing seven hours of driving instead of the charme of young offenders institutions. And so I left Brno as quick as I entered it. Only with a new piece of homesickness inside and the knowledge of amazing people…
A new dawn. Somewhere, sometime. A slender stripe of red on the horizon and a car full of lucky victims of sleep. Somewhere, sometime…

Tracklist : Invidia / Leaving Ground / Ferryman / My Creation / The Sea Inside / The last of the Phantoms / And thus He spoke.../ Satin Gardens / Blind-Eyed Boy / Ewigheim / Remedy / Valentine Decay / Snow Encore : At Least

Donnerstag, 9. Oktober 2008

EX ORIENT LUX

Jetzt sind es nur noch ein paar Stunden bis Brno und ich hoffe, daß die Auswahl der Songs die richtige ist. Generäle sind geprobt und Zeitreisen gereist und es ist immerwieder angenehm zu erkennen wie harmonisch sich das Damals und das Jetzt aneinanderreiben. Zwischen dem ältesten Song und dem jüngsten liegen jetzt gut 10 Jahre und auch wenn sich Dialekte geändert haben mögen, so ist die Sprache doch die selbe geblieben. "... In the fires of kindness, there moves a sparkle...at the end of a new dawn ..."
Apropos Sprache: Ich glaube neben Russland gibt es kein weiteres Land, in daß wir uns so freuen zurückkehren wie Tschechien. (Was natürlich diplomatisch völlig unzweifelhaft gemeint sein soll!) Prag ist nun wieder fast zwei Jahre her und dennoch etwas ganz besonderes geblieben (An dieser Stelle ein kurzer Gruß an Herrn Lanthier und seine Bruderschaft von Cinema Strange!)...Also Instrumente und Erwartungen gepackt und auf in Richtung der aufgehenden Sonne...

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Now there are just a few hours left til to the show in Brno and I hope so much, that choosen songs are the right ones! The final rehearsals are done and the trimetravels are finished and it´s such a pleasant feeling to realize how harmonically the past and the present rub against each other.
From the oldest songs to the newest one almost 10 years run down the river and even if dialects have changed, the language is still the same. "...In the fires of kindness, there moves a sparkle...at the end of a new dawn..."
Apropos language: Beside Russia there seems to be no other country, we´re so happy of returning to like that Czech Republic. (what I mean in a diplomatical indubitable way, of course!) Since Prague there are almost two years past now and still it remains as something very special (A short greeting to Mr. Lanthier and his brotherhood of Cinema Strange!)..So let´s grab instruments and expectations and leave in direction of the rising sun...

Dienstag, 7. Oktober 2008

KANAA

"... Cantat sic nupta...I have eaten the flame ..."
Welch rauschendes Fest und welch schmeichelnder Zustand ein Geschenk zu sein! Zwar war die Intimität kaltes Wasser für die Scheuheit, doch dafür entlohnte das offensive Gefühl Freude zu machen. "... Selten habe ich einer Band den ihr gebührenden Erfolg so gewünscht ..." schrieb einst der Bräutigam und selten wünschte ich jemanden so viel Glücklichkeit für die Zukunft wie ihm und seiner bezaubernden Braut. Und so wissen wir jetzt, daß Zigaretten in öffentlichen Räumen als Teil künstlerischer Darbietung legal sind und daß nicht jeder Song zu jeder Zeit spielbar ist! Ein nochmaliges " Hoch " auf das Brautpaar und einen gezogenen Hut für das untergegangene Land...
Wie schreibt R.A.Wilson :" Die mechanische Assoziation ist einfach, schnell und für das Überleben notwendig !"...und ich halte fest: Es gibt zu viel Rausch!
Welch rauschendes Fest...

Tracklist: (1st Set) Satin Gardens / Leaving Ground / The Sea Inside / Ferryman / My Creation / Remedy... (2nd Set) Blind Eyed Boy / Invidia / And Thus He spoke / The last of the Phantoms / Ewigheim / Snow.... (Encore) Valentine Decay / Red Valentino

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"... Cantat sic nupta...I have eaten the flame ..."
What a jamboree and what an adulating state of being a present! The intimicy was indeed a jump in at the deep end for the shyness, but the reward came with the offensive feeling of giving pleasure. "Rarely I wished a band the appropriate success so much..." the bridegroom once wrote and rarely I wished someone so much happiness in future and beyond like him and his adorable bride. And so we know, that cigarettes are legal in public rooms, if they are part of the artisitic presentation, and not every song is always playable! Another three " Cheers " for the bridal pair and a raised hat to the drowned land...
So as R.A.Wilson wrote:" The mechanical association is simple, fast and essential for surviving !"...I resume: There is too much inebriation!
What a jamboree...

Tracklist: (1st Set) Satin Gardens / Leaving Ground / The Sea Inside / Ferryman / My Creation / Remedy... (2nd Set) Blind Eyed Boy / Invidia / And Thus He spoke / The last of the Phantoms / Ewigheim / Snow.... (Encore) Valentine Decay / Red Valentino